Petition:
Neue Hoffnung für Robbenbabys
Vor der Ostküste Kanadas sieht man die Zeichen des Klimawandels deutlicher, als in anderen Teilen der Erde. Die globale Erwärmung lässt das Meereis, das sich dort bildet, immer weiter schrumpfen. Viele Fische, Seevögel und Meeressäugetiere sind auf dieses Eis angewiesen - darunter auch die Sattelrobben, die Opfer der grausamen kommerziellen Robbenjagd in Kanada sind.
Sattelrobben brauchen das Eis, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen und zu säugen. Ein Lebensraum, der schwindet: In den vergangenen Jahren wurden die geringsten Eisformationen seit Beginn der Aufzeichnungen festgestellt. Die Robbenmütter haben Probleme, festes Meereis für die Geburt zu finden. Junge Tiere werden, wenn das Eis schmilzt, ins Meerwasser gezwungen, bevor sie stark genug sind, um dort zu überleben. Wissenschaftler*innen schätzen, dass in Jahren mit wenig Eis bis zu 100% der Robbenbabys sterben. Das hat die kanadische Regierung gezwungen, die Schätzungen des Bestandes der Art zu halbieren.
Diese Situation wirkt sich leider auch auf die kommerzielle Robbenjagd aus. Die Tötungsmethoden werden immer grausamer. Häufig werden Robben gezielt verwundet, bevor sie unter dem Eis entkommen können, wo sie langsam sterben. Andere Tiere werden mit Metallhaken aufgespießt und direkt auf die Boote gezerrt.
Es ist unvorstellbar, dass die kanadische Regierung sich unter diesen Umständen weigert, Maßnahmen zum Schutz der Sattelrobben einzuleiten. Im Gegenteil: Die Regierung scheint zu planen, die kommerzielle Jagd auszuweiten, indem sie der Industrie immer weitere Subventionen gewährt.
Vertreter*innen der Regierung und der Robben-Industrie haben wiederholt eine Rückkehr zur Massenjagd gefordert und gleichzeitig die Regierung gedrängt, neue Märkte für Produkte zu schaffen.
Dieser Schritt würde das zukünftige Überleben der Sattelrobben-Population bedrohen. Mehr als 38 Länder haben bereits Maßnahmen zum Schutz der Robben ergriffen und den Handel mit Robbenprodukten und/oder die Jagd verboten. Es ist an der Zeit, dass die kanadische Regierung diesem Beispiel folgt und neue Ansätze wählt.
Ich fordere die neue Regierung auf, die Robben zu schützen und für die Menschen vor Ort alternative, nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu gehört auch der nachhaltige Meerestourismus - ein in Kanada unterentwickelter Sektor - der ein erhebliches Potenzial zur Verjüngung der Küsten-Gemeinden bietet.